Einfachste Focaccia (No Knead!)

 
 
 

Eine richtig gute Focaccia ist für mich weich, fluffig, richtig gut braun gebrannt und schön hoch. Eine rustikale und einfache Angelegenheit eben.
Wer hier eine andere Version sucht - und Versionen gibt es so viele wie Dörfer in Italien - der wird hier leider nicht fündig. Aber macht nichts! Ich wette, mit dieser wird man auch anders glücklich.

Zum Beispiel kann man damit richtig leckere Sandwiches bauen: am liebsten mit gerösteten Auberginen und Spitzpaprika, mit einer leckeren Petersilien-Gremolata und dazu noch ein bisschen knackiger Salat. Oder einfach so, in tolles Olivenöl gedippt.

Das Schöne an dieser Focaccia ist, dass man sie mit wirklich wenig Aufwand zubereiten kann. Ihre Hauptzutaten bestehen aus Wasser, Mehl, Trockenhefe, jeweils einem Schluck Öl und Süße (hier Agavendicksaft) und klar, etwas Salz. Alles was noch on top dazu kommt, ist extra und nach eigenem Belieben und Geschmack austauschbar.

Apropos: es kann wirklich mit fast allem belegt werden, was das Herz begehrt. Meine persönlich absoluten Favoriten sind confierter Knoblauch, Rosmarin, Oliven, Salzzitronen oder im Sommer richtig fruchtige Cherrytomaten. Aber auch jedes andere Gemüse, Antipasti, Kartoffelscheibchen, Spargel (!!) oder sogar Zimt und Zucker, wenn man eher einen süßen Zahn hat, werten das Rezept auf.

So und weil nun gar nichts mehr dagegen spricht: chop chop, viel Spaß beim Falten!

 
 

Zutaten

  • 400 ml Wasser in Raumtemperatur

  • 7g Trockenhefe

  • 1 EL Olivenöl

  • 1 EL Süße, zB Agavendicksaft

  • 500g Weizenmehl, Type 550

    alternativ 425g Weizenmehl
    + 75g Vollkornweizenmehl

  • zusätzlich Olivenöl für die Form
    und für den Belag

  • Meersalz zum Bestreuen

  • Oliven, Rosmarin, Kräuter, Za’atar etc.

Zubehör

  • eine ca. 20x30cm große Form

  • optional Backpapier

  • eine große Schüssel

Zubereitung

  1. In einer großen Schüssel Wasser, Hefe, Öl und Süße verquirlen, kurz stehen lassen. Mehl und Salz mit einem Holzlöffel oder einer Spatula mit den restlichen Zutaten vermischen, bis alles feucht und kein trockenes Mehl mehr zu sehen ist. Schüssel mit einem sauberen Küchentuch abdecken und 15 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen. Das ist wichtig, da das Mehl die Feuchtigkeit aufnimmt.

  2. Nun wird gefaltet, damit sich das Gluten entfaltet und eine schöne Struktur im Teig bildet.
    Nach 15 Minuten also Hand anfeuchten, eine Handvoll Teig vom Rand lösen, nach oben ziehen und in die Mitte falten. Einmal ringsherum wiederholen, bis eine schöne Spannung im Teig entstanden ist.
    Mit dem Küchentuch bedecken, weitere 15 Minuten ruhen lassen und den Dehnungs- und Faltvorgang noch drei mal wiederholen. Insgesamt ruht der Teig somit 60 Minuten. Die Konsistenz wird sich von brüchig zu elastisch verwandeln - das ist erwünscht.

  3. Schüssel gut abdecken und den Teig 1,5 Stunden lang bei Raumtemperatur in der Schüssel gehen lassen. An besonders heißen Tagen oder in warmen Räumen, kann es sein, dass der Teig schon nach einer Stunde fertig geruht hat. In kühleren Räumen kann es sein, dass es bis zu zwei Stunden dauert. Ein perfekte Ort zum Ruhen ist übrigens der Ofen.

  4. Derweil die Form gleichmäßig mit 1-2 EL Olivenöl einfetten. Wer eine Nummer sicher gehen und/oder weniger Öl verwenden möchte, kann auch Backpapier verwenden. Ist nicht authentisch italienisch, aber hier ist zum Glück keine Rezepte-Polizei zugegen.

  5. Wenn der Teig schön hin und her wackelt, wenn man die Schüssel bewegt, ist er bereit für den nächsten Schritt: Hände schön einfetten und den Teig in sich falten. Dafür den Teig aufs Blech legen und die Ecken etwas nach außen ziehen. Eine Seite des Teiges zur Mitte falten, die andere Seite ebenfalls zur Mitte falten, quasi wie ein Brief. Den Teig mit einer großen Portion Selbstbewusstsein umdrehen, so dass die Falte unten liegt. Mit einem Blech zudecken. Alternativ mit Öl einreiben und Frischhaltefolie verwenden. Bei Zimmertemperatur eine weitere Stunde bis eine Stunde 15 Minuten ruhen lassen.

  6. Nach dieser Zeit sollte der Teig die Form größtenteils ausfüllen und sich verdoppelt haben. Sobald der Teig fertig ist - er wird locker und wackelig, wenn man die Form bewegt - den Ofen auf 220 °C Umluft vorheizen.

  7. Die Oberfläche des Teiges großzügig mit Olivenöl beträufeln, Hände einfetten. Mit allen Fingern in den Teig einstechen, bis richtig schöne und viele Mulden entstehen. Die Blasen, die dabei entstehen sind willkommen, daher ruhig etwas drauf achten, nicht zu viel Luft aus dem Teig herauszudrücken. Nach Belieben mit Oliven, Rosmarin, Pesto oder Kirschtomaten, aber unbedingt mit Meersalz bestreuen.

  8. Focaccia etwa 18–20 Minuten auf der mittleren Schiene, aber im unteren Drittel backen. Sie ist fertig, wenn sie eine tief bis goldbraune Farbe erreicht hat. Jeder Ofen ist anders! Falls die Focaccia nach 20 Minuten noch nicht braun ist, einfach ein paar weitere Minuten weiterbacken und gut im Blick behalten!

  9. Vor dem Anschnitt - ich weiß, es ist sehr schwer - die Focaccia unbedingt mindestens eine halbe Stunde abkühlen lassen. Damit der Boden knusprig bleibt, nach etwa 5-10 Minuten aus der Form heben und gegebenenfalls auf einem Rostgitter auskühlen lassen.

TIPP:

Man kann den Teig auch sehr einfach mit kalter Teigführung über Nacht im Kühlschrank gehen lassen.
Dafür die Hefemenge auf 4g reduzieren und das Rezept bis zu den ersten beiden Schritten befolgen. Statt den Teig 1,5 Stunden bei Raumtemperatur gehen zu lassen, einfach in den Kühlschrank geben. Am nächsten Tag herausholen und bei Schritt 4 weitermachen. Easy!

 
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